Spaniens Landschaften gelten zu den schönsten in ganz Europa. Entsprechend verwundert es auch nicht, dass es viele Wanderer Jahr für Jahr nach Spanien zieht. Vor allem der Norden wird von vielen Touristen für ausgiebige Wanderungen genutzt. Doch entlang welcher Routen lässt es sich am besten wandern, wenn man zu Besuch im Norden Spaniens ist? Wir verraten, wo man am besten in Nordspanien wandern kann!

Nordspanien: Wandern inmitten des Welterbes

Wandern in Nordspanien
Wandern in Nordspanien

Der Camino Francés (= Französischer Weg) ist der wohl bekannteste Wanderweg in ganz Europa. Die fast 800 Kilometer lange Wanderroute ist hierzulande eher unter dem Namen Jakobsweg bekannt und führt von den französischen Pyrenäen bis in die westlichste Provinz Spaniens nach Santiago de Compostela. Entlang des Camino Francés finden sich zahlreiche Ortschaften, in denen Touristen, die den gesamten Weg beschreiten wollen, übernachten können und verköstigt werden. Natürlich ist es jedem selbst überlassen, wie viele Abschnitte der Route gewandert werden sollen, jedoch gibt es eine klassische Aufteilung. Diese führt über 32 Etappen, sodass pro Tag durchschnittlich etwa 20 bis 30 Kilometer zu wandern sind, sofern sich Reisende dazu entscheiden, den gesamten Weg zu absolvieren.

Während der klassische Jakobsweg ausschließlich durch das Landesinnere führt, bietet der Camino del Norte (= Küstenweg) die Möglichkeit, fast die gesamte nördliche Küste Spaniens zu erkunden. Nicht selten wird der Camino del Norte auch als der nördliche Jakobsweg bezeichnet, da er ebenfalls in Santiago de Compostela endet. Entlang der Küste kommen Wanderer hier in den Genuss der grünen Küstenlandschaft, einsamer sowie atemberaubender Buchten und hin und wieder auch weiter Strände. Folglich verwundert es auch nicht, dass der Camino del Norte von vielen als schönste Route nach Santiago de Compostela bezeichnet wird.

Wandern in Nordspanien ist ein unvergessliches Erlebnis

Eine gänzlich andere Natur lässt sich während einer Wanderung auf dem aragonesischen Weg bestaunen und erleben. Der Wanderweg beginnt auf dem Somport Pass auf einer Höhe von mehr als 1.600 Metern. Schon die Kelten und Römer nutzen diesen Pass, um über die Pyrenäen zu gelangen. Entsprechend finden sich entlang der Route viele historische Stätten und Ruinen, die von dieser Zeit zeugen. Der aragonesische Weg verläuft über eine Strecke von etwa 170 Kilometer, bevor in den Camino Francés mündet und nach Santiago de Compostela weiterführt. Im Verlauf des Weges stoßen Wanderer hier auf eine Besonderheit Spaniens. Viele der früheren Bergdörfer sind mittlerweile verlassen und zu Geisterstädten geworden. Interessant sind darüber hinaus die kleinen Kirchen, die sich entlang des Weges in fast allen Dörfern finden und besucht werden können.

Auch die Picos de Europa liegen nahe der Nordküste Spaniens und stellen den ersten Nationalpark dar, der in Spanien errichtet wurde. Das Kalksteinmassiv erhebt sich auf über 2.600 Meter und bietet einen unvergleichbaren Charme. Zwischen felsigen Gipfeln und steilen Schluchten erstrecken sich bisweilen lange Täler mit verträumten Bergseen. Selbst Wildpferde lassen sich mit etwas Glück in der Nähe der Bergseen bestaunen. Insgesamt umfassen die Picos de Europa derzeit 30 kürzere sowie zwei längere Wanderwege, die sämtliche Schwierigkeitsgrade abdecken. Dank der guten Beschilderung sind Wege einfach zu erkennen. Um die meisten Routen der Picos de Europa zu bewältigen, bedarf es zwischen drei und sechs Stunden. Besonders empfehlenswert sind die Höhen von Puertos de Áliva sowie die Route Brez-Canal de Arredondas.

Bild von Carlos Urteaga Pintado auf Pixabay